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M16




Allgemeine Information
Zivile Bezeichnung: AR-15
Militärische Bezeichnung: M16(M16A1 / M16A2 /M16A3 / M16A4)
Einsatzland: USA und in mehr als 80 weiteren Staaten, siehe Verwendung
Entwickler/Hersteller: ArmaLite Inc.,Colt Defense LCC/Colt Defense LCC Fabrique Nationale (FN)
Herstellerland: Vereinigte Staaten
Produktionszeit: seit 1960
Modellvarianten: siehe Modellübersicht
Waffenkategorie: Sturmgewehr
Ausstattung
Gesamtlänge: Modellabhängig ~ 980 mm
Gewicht: (ungeladen): Modellabhängig ~ 3,8 kg
Lauflänge: 508 mm
Technische Daten
Kaliber: 5,56 × 45 mm NATO
Mögliche Magazinfüllungen: 30 Patronen (Standard), wahlweise 2 / 5 / 10 / 20 / 30 / 40 / 90 / 100 Patronen
Munitionszufuhr: Stangenmagazin (bis 20 Schuss),Kurvenmagazin, Trommelmagazin
Kadenz: Modellabhängig 700–950 Schuss/min
Feuerarten: unterschiedlich
Anzahl Züge: 6
Drall: Rechts
Visier: Offene Visierung
Ladeprinzip: Gasdrucklader, aufschießend




Entwicklung:
M16A1
M16A2
M16A4

Mit dem von Eugene Stoner und der Firma ArmaLite entwickelten Modell AR-15 wurde den Anforderungen der US-Streitkräfte an eine neue Art der individuellen Bewaffnung des Soldaten Rechnung getragen. Als Konsequenz aus dem Zweiten Weltkrieg, dem Koreakrieg sowie aus einem entsprechendem Forschungsprogramm (SALVO) wurde die Meinung vertreten, dass eine hohe Kadenz (Feuergeschwindigkeit) und großer Munitionsvorrat für den Soldaten wichtiger als Präzision und Reichweite seien. Die Infanteriebewaffnung der Zukunft sollte ein Format zwischen Gewehr und Maschinenpistole sein, ohne dabei wesentlich an Waffenwirkung einzubüßen. Ähnliche Überlegungen hatten bereits auf deutscher Seite im Zweiten Weltkrieg zur Entwicklung einer Mittelpatrone und des Sturmgewehrs 44 geführt.

Als die US-Regierung 1957 die Firma ArmaLite mit der Entwicklung einer Reihe von Testmodellen beauftragte, griff diese auf das bereits 1955 durch Eugene Stoner entwickelte AR-10 im Kaliber 7,62 × 51 mm NATO zurück. Als Ergebnis konnte 1958 das Modell AR-15 im Kaliber .223 Remington (5,56 × 45 mm NATO) zu Erprobungszwecken an die United States Army geliefert werden. Das Waffengehäuse besteht aus einer Leichtmetalllegierung und der gerade Schaft aus Kunststoff. Mangels eines erhofften Großauftrages musste die Firma ArmaLite die Rechte an die Firma Colt weiterverkaufen. Dort wurden weitere Testserien und Verbesserungen vorgenommen. Im Sommer 1961, nach erfolgreicher Truppenerprobung, wurde das erste Kontingent von 8.500 Sturmgewehren durch die US Air Force angeschafft, die es als M16 in Dienst stellte. Ende 1964 folgte ein weiteres von etwa 85.000 AR-15 für die US Army sowie weitere 19.000 Stück für die US Air Force. Bis 1966 befanden sich etwa 350.000 Waffen bei amerikanischen Streitkräften. Bei der US Army erhielt die Waffe die vorläufige Bezeichnung XM16E1 und unterschied sich von der USAF-Version M16 durch die rechts am Gehäuse befindliche Schließhilfe (Bolt Forward Assist) und die dafür erforderliche Zahnreihe am Verschlussträger. Die Schließhilfe war durch eine Forderung der Army erforderlich; es wurde verlangt, eine Möglichkeit zu schaffen, den Verschluss zwangsweise zu schließen, wenn er dies nicht unter Druck der Schließfeder selbsttätig tat.

Trotz der anfänglich erfolgreichen Tests bestand das neuartige Waffenkonzept die erste Praxisprüfung nicht. Da es Probleme beim Nachschub und mit den geforderten Spezifikationen für die 5,56 × 45 mm Munition gab, wurde die Zusammensetzung des Treibladungspulvers geändert, ohne die daraus resultierenden Abweichungen genau zu testen. Das neue Pulver führte zu einer höheren Schussfolge und dadurch zu einer höheren Materialbelastung. Außerdem verschmutzte die Waffe stärker. Anders als beim M14 waren beim M16 Patronenlager und Lauf nicht verchromt, wodurch die Waffe anfälliger für Korrosion wurde. Reinigungszubehör war zunächst nicht vorhanden, also wurde den Soldaten erzählt, das M16 sei eine selbstreinigende Waffe. Dreck und Schmauchspuren im Waffenmechanismus führten jedoch häufig zu teilweise irreparablen Ladehemmungen, was in Gefechtssituationen schwere Nachteile brachte. Es gab mehrfach Berichte über Soldaten, die getötet wurden, da sie wegen Ladehemmung, die durch Verschmutzung verursacht wurde, ihr M16 im Feld zum Reinigen zerlegen mussten, was schließlich eine Untersuchung der Vorfälle durch den Kongress nach sich zog.

Ein weiterer Nachteil war der hohe Munitionsverbrauch, da das M16 im Gegensatz zum M14 einen geringeren Rückstoß hatte. Dadurch wurde die Waffe im Dauerfeuer kontrollierbarer, während das M14 mit vollautomatischem Abzug wegen seiner starken Munition in diesem Modus kaum kontrollierbar ist. Daher betrachteten viele Soldaten das M16 als ‚persönliches Maschinengewehr‘ und feuerten maßlos. Dieses Problem wurde behoben, indem man ab der Version A2 die Dauerfeuerfunktion durch einen Feuerstoßmodus zur Abgabe von jeweils drei Schuss ersetzte.

Trotz der vielen Ver- und Nachbesserungen hat das M16 seinen schlechten Ruf nie ganz verloren. Die Reinigungsprobleme wurden zwar bis Ende 1967 durch geeignetes Reinigungsgerät, intensive Schulungen und Veränderungen an der Waffe (verchromter Lauf und Patronenlager ab M16A1) und der Munition größtenteils beseitigt, aber Beschwerden über die schwache Munition waren schon während des gesamten Vietnamkriegs zu hören.

Das grundsätzliche Problem des AR-15-Systems ist die starke Verunreinigung des Verschlusssystems im Betrieb der Waffe. Anstatt eines Gaskolbens mit Antriebsstange verfügt das Gasdruckladesystem über ein dünnes Gasrohr, welches die ruß- und partikelhaltigen Pulvergase über das Gasentnahmestück direkt an den Verschluss bringt. Diese Konstruktion ermöglicht eine Gewichts- und Rückstoßreduzierung, Partikel der Pulvergases lagern sich aber überall im Verschlusssystem ab und können schon nach einigen hundert Schuss zu Problemen führen. Dieser Belag ist selbst mit mechanischen Mitteln nur schwer zu entfernen. Aus diesem Grund gibt es eine Vielzahl verschiedener Reinigungssets allein für AR-15-Waffen.

Trotz der auftretenden Berichte über technische Fehler, vor allem Verschlussblockierungen, Ladehemmungen und Schmutzanfälligkeit, wurde das AR-15 ab Ende 1967 offiziell mit der Modellbezeichnung M16A1 als Ordonnanzwaffe in den Teilstreitkräften der USA eingeführt. Ab 1986 löste das verbesserte Modell M16A2 die ältere Version A1 ab. 1994 ersetzten die Versionen A3 (Vollautomatik) und A4 (Drei-Schuss) die Version A2.

Verwendung:

Kommerziell erfolgreich wurde das M16 durch das weltweite Interesse an billigen Lizenzbauten und Weiterentwicklungen. Auch die Waffenschmiede FN im belgischen Herstal baute das M16 für den Export in leichterer, halbautomatischer Version. NATO-Staaten wie Kanada, Dänemark und das Vereinigte Königreich führten das Sturmgewehr als Haupt- oder Ergänzungswaffe bei ihren Streitkräften ein. Besonders im asiatischen Raum, insbesondere Südkorea, erfreut sich die Waffe hoher Beliebtheit, nicht zuletzt wegen ihres verhältnismäßig geringen Gewichts. Im Nahen Osten führte Israel das M16 und seine Versionen als Nachfolger für den Kalaschnikow-Ableger Galil ein.

Gruss Roteroktoberkill



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