Berlin Army Rangers
Navigation Navigation Navigation Navigation Navigation














AK-74


AK-74

Allgemeine Information
Zivile Bezeichnung: Kalaschnikow Automatik 74, AK-74
Militärische Bezeichnung: AK-74, 6P20 (GRAU-Index)
Einsatzland: weltweit
Entwickler/Hersteller: Ischmasch
Herstellerland: Sowjetunion, Russische Föderation
Produktionszeit: 1976 bis heute
Modellvarianten: AK-74M, AKS-74, AKS-74U, RPK-74
Waffenkategorie: Sturmgewehr
Ausstattung
Gesamtlänge: 940 mm
Gesamthöhe: 415 mm
Gewicht: (ungeladen) :3,3 kg
Visierlänge: 380 mm
Lauflänge: 415 mm
Technische Daten
Kaliber: 5,45 x 39 mm
Mögliche Magazinfüllungen: 30Schuss Patronen
Kadenz: 600 Schuss/min
Anzahl Züge: 4
Drall: Rechts
Visier: Korn mit Schutzbacken,Schiebevisier 100 m bis 1000 m
Verschluss: Drehkopf-Verschluss
Ladeprinzip: Gasdrucklader mit gehäusefestem Lauf

Das AK-74 ist eine 1974 eingeführte Weiterentwicklung des Sturmgewehres AK-47. Es war das Standardgewehr in der sowjetischen und ist das auch heute in der russischen Armee.
Nachdem das Sturmgewehr M16 samt zugehöriger 5,56-mm-Munition in den US-Streitkräften eingeführt wurde, begannen in den 1960er Jahren auch in der Sowjetunion Forschungsarbeiten, deren Ziel die Entwicklung eines eigenen kleinkalibrigen Sturmgewehres war. Diese Bestrebungen wurden durch positive Erfahrungen der Amerikaner mit der neuen Munition im Vietnamkrieg verstärkt. Ein weiterer Aspekt war, dass das AK-47 nicht alle gewünschten Anforderungen erfüllte. Bemängelt wurden vor allem die effektive Reichweite sowie schlechte Kontrollierbarkeit bei Feuerstößen.
Das für die Entwicklung der neuen Kleinkalibermunition zuständige Kollektiv unter Führung von Lidia Bulawskaja entwarf eine Patrone mit den metrischen Maßen 5,6 × 41 mm und der Bezeichnung 13MZh. Die mit Bulawskajas Team eng zusammenarbeitende Rüstungsfabrik Izhmasch baute die entsprechende Waffe. Das Gewehr war nichts anderes als ein auf das Kaliber 5,6 mm umgebautes AKM und kann als der Prototyp des AK-74 betrachtet werden. Der Konstrukteur Michail Kalaschnikow äußerte sich gegen eine neue Patrone, da er die Meinung vertrat, das Potential der alten Munition sei nicht völlig ausgereizt.
Das Ergebnis weiterer Forschungen war schließlich die Patrone im Kaliber 5,45 × 39 mm (M74 bzw. 13MZhV) sowie ein neues Sturmgewehr. Obwohl die Entwicklungsarbeiten bereits 1970 abgeschlossen waren, wurde die Waffe erst 1974 als AK-74 (Indexbezeichnung 6P20) eingeführt. Der Grund für die verspätete Einführung war das als Konkurrenzwaffe gedachte Sturmgewehr AL-7. Dessen Entwicklung wurde bei Izhmasch parallel zum AK-74 betrieben. Ausscheidungstests zeigten eine Überlegenheit des AL-7 sowie eines Sturmgewehrs des Konstrukteurs Konstantinow gegenüber dem AK-74. Der Konservatismus des Militärs und die einfache Konstruktion entschieden den Ausgang der Tests zugunsten des AK-74.
Technik
Die Funktion sowohl der Abzugseinrichtung als auch des Verschlusses entspricht gänzlich dem AKM (siehe AK-47), von dem 53 % der Einzelteile übernommen wurden. Wie der Vorgänger ist das AK-74 ein Gasdrucklader mit Drehkopfverschluss mit zwei Verriegelungswarzen. Die Abzugseinrichtung ermöglicht Einzel- und Dauerfeuer mit einer Kadenz von 600 Schuss pro Minute. Die schon beim AK-47 kritisierte Sicherung ist ein Hebel auf der rechten Seite des Gehäuses und kann nicht, wie bei modernen Sturmgewehren üblich, mit dem Daumen bedient werden.
Neu war die Zwei-Kammer-Mündungsvorrichtung, die sowohl Mündungsbremse als auch Kompensator und Mündungsfeuerdämpfer in einem ist. Nebeneffekt ist ein stärkerer Mündungsknall, da die auftretende Druckwelle zu beiden Seiten nach hinten, in Richtung des Schützen abgeleitet wird. Weitere Modifikationen wurden am Abzug, der Visiereinrichtung und Gaskammer vorgenommen. Schulterstütze und Handschutz wurden aus Holz, später aus schwarzem Kunststoff gefertigt. Das Magazin besteht aus orangefarbenen, später auch aus schwarzem Kunststoff. Die Schulterstütze besitzt links und rechts je eine längliche Einbuchtung, deren Zweck die optische Unterscheidung vom AKM sowie eine minimale Gewichtsersparnis sind. Das Magazin fasst 30 Schuss und kann mit 15 Patronen fassenden Ladestreifen gefüllt werden. Eine Vorrichtung, mit der man zwei Magazine miteinander verbinden könnte, wurde, obwohl entwickelt, nicht eingeführt. In Afghanistan benutzten Soldaten für diesen Zweck Klebeband.
Für den Nahkampf kann das AK-74 mit dem alten sowie einem neu entworfenen Bajonett bzw. Seitengewehr ausgestattet werden. Um die Kampfkraft des Soldaten zu erhöhen, lassen sich 40-mm-Granatwerfer vom Typ GP-25 und GP-30 unter dem Lauf anbringen.
Für Fallschirmtruppen wurde das Modell AKS-74 mit einer nach links abklappbaren Skelettschulterstütze und der Indexbezeichnung 6P21 einwickelt. Das S steht für „skladnoj“, was „zusammenklappbar“ heißt. Die Modelle AK-74N (N2) und AKS-74N (N2)(N = notschnoj = Nacht) ermöglichen die Anbringung der Nachtsichtgeräte NSPU und NSPUM.
Das AK-74 verschießt Hartkern- und Leuchtspurmunition im Kaliber 5,45 mm (Indexbezeichnung 7N6 bzw. 7T3). Deren im Vergleich zur 7,62-mm-Munition schwächerer Rückstoßimpuls und die stark rückstoßdämpfende Mündungsbremse sorgen bei „Dauerfeuer“ für eine bessere Kontrollierbarkeit der Waffe. Das leichte Geschoss entwickelt im Zusammenspiel mit dem längeren Lauf eine höhere Mündungsgeschwindigkeit; gleichzeitig sorgt die gestreckte Flugbahn für eine etwa 100 m größere effektive Reichweite. Unter dem geringen Gewicht des Projektils leidet jedoch seine Stabilität und die Stoppwirkung, was sich besonders bei Kampfhandlungen in bewaldeten und urbanen Gebieten bemerkbar macht. Deshalb benutzten viele in Tschetschenien kämpfende Soldaten und vor allem Speznas das alte AKM.

Gruss Roteroktoberkill



Datenschutzerklärung | Powered by Clanplanet - www.clanplanet.de